Unsere Vision

Wir produzieren regionale, qualitativ hochstehende Lebensmittel auf ressourceneffiziente Weise und mit Respekt gegenüber den Tieren. Durch unsere regenerative Bewirtschaftungsweise bauen wir Humus auf und verbessern den Zustand unserer Böden.

Die Weltbevölkerung wächst. Gemäss UN Prognosen leben in 30 Jahren fast 2 Milliarden Menschen mehr auf der Erde. Das heisst es kommt zur heutigen Weltbevölkerung noch einmal die gesamte Bevölkerung Indiens, der USA und Brasiliens dazu. 1 2 Mit der wachsenden Weltbevölkerung wächst auch die Nachfrage nach Lebensmitteln. Im Jahre 2050 werden gemäss Prognosen des World Resources Institute 50 % mehr Lebensmittel nachgefragt als im Jahre 2010. 3 Gleichzeitig ist ein Viertel bis die Hälfte des weltweit produktiven Agrarlandes bereits degradiert oder zeigt Anzeichen der Degradierung. Dieses Land hat also seine ursprüngliche Fruchtbarkeit und Produktionsfähigkeit teilweise oder komplett verloren. Obwohl sich Experten über die genaue Grössenordnung  der Degradierung von Agrarland uneinig sind, sind sie sich alle darin einig, dass das Ausmass gewaltig ist.4 5 6

Für uns von der Ranch Fair-Beef ist deshalb klar: Wir wollen unseren Boden pflegen und ihn nicht nur in einem guten, sondern in einem besseren Zustand an die nächste Generation übergeben. Auf dem uns zur Verfügung stehenden Land wollen wir ressourceneffizient, qualitativ hochstehende Lebensmittel für die Menschen produzieren.

 



1 United Nations Population Fund. World Population Dashboard. Abgerufen am 25.08.2021 unter
https://www.unfpa.org/data/world-population-dashboard
2 United Nations. World Population Prospects 2019: Highlights. Abgerufen am 25.08.2021unter
https://population.un.org/wpp/Publications/Files/WPP2019_10KeyFindings.pdf
3 World Resources Institute. (2019). Creating A Sustainable Food Future. A Menu of Solutions to Feed Nearly 10 Billion People by 2050.
Final Report.
4 The Economics of Land Degradation. Abgerufen am 25.08.2021 unter https://www.eld-initiative.org/
5 UN. (2020). The Sustainable Development Goals Report. Abgerufen am 25.08.2021 unter https://unstats.un.org/sdgs/report/2020/goal-15/
6 FAO. Land Assessment and Impacts. Published Online at fao.org Abgerufen am 25.08.2021 unter
http://www.fao.org/land-water/land/land-assessment/en/

 



Ressourceneffizienz

Vergleicht man die Produktion von pflanzlichen mit jenen von tierischen Lebensmitteln, stellt man fest, dass der Flächenbedarf für die Produktion von z.B. 1'000 Kilokalorien bei pflanzlichen Lebensmitteln massiv kleiner ist als bei tierischen Lebensmitteln. Dasselbe gilt auch für die Produktion von 100 Gramm Proteinen.

Abbildung 1: Land use of foods per 1000 kilocalories. Reproduziert unter der Creative Commons BY Lizenz von
Ritchie H. and Roser M. (2019). Land Use. Online publiziert unter OurWorldInData.org abgerufen am 25.08.2021 unter
https://ourworldindata.org/land-use

Daher sind wir bei der Ranch Fair-Beef der Meinung, dass Flächen, welche für den Ackerbau geeignet sind, direkt für die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln für den Menschen genutzt werden müssen: Weizen für Brot, Raps für Rapsöl, Zuckermais für Maiskolben, Braugerste für Bier, usw. Wir verschwenden keine ackerfähigen Flächen als Weideland. Natürlich gibt es auf unserem Betrieb Flächen, die nicht für den Ackerbau geeignet sind. Dies sind z.B. Flächen, die topografisch bedingt (z. B. Hanglage) keine dicke Humusschicht aufweisen. Bei anderen Flächen wiederum kann aufgrund von Mulden die Luft nicht zirkulieren und die Feuchtigkeit bleibt liegen. In Ackerkulturen, würden Pilzkrankheiten eine hervorragende Lebensgrundlage finden und der Einsatz von Pflanzen–schutzmitteln wäre viel zu hoch. Solche Flächen sind als Grünland prädestiniert und dienen als Futtergrundlage für unsere Tiere. So können wir auf Flächen, welche für den Ackerbau nicht geeignet sind, menschliche Nahrungsmittel (Milch und Fleisch) produzieren. Auf diese Weise lassen sich Ackerbau und Viehwirtschaft intelligent und ohne Widerspruch kombinieren. Die Beschränkung der Tierhaltung auf Flächen, welche nicht für den Ackerbau geeignet sind, bedeutet konsequenterweise eine natürliche Limitierung der Anzahl Nutztiere auf unserem Hof. Um die Ressourceneffizienz weiter zu optimieren, setzen wir voll auf Regionalität und halten die Transportwege kurz. Selbstverständlich verwerten wir nach dem Grundsatz «nose to tail» das gesamte Tier. Durch die konsequente Umsetzung der Ressourceneffizienz auf unserem Hof ermöglichen wir unseren Kunden einen einmaligen Fleischgenuss im Einklang mit nachhaltigen Grundsätzen.

Im Jahr 2020 haben wir damit begonnen unsere Herde sukzessive auszutauschen. Schwere und grosse Kühe ersetzen wir mit einer kleineren und leichteren Rasse, den Jersey Kühen. Diese Kühe richten durch ihr leichteres Gewicht auf den Weiden weniger Trittschäden an, sie verbrauchen 20 Prozent weniger Wasser und die Milch enthält einen Viertel mehr Fett und Eiweiss. Durch die höhere Fett- und Eiweissdichte der Milch lässt sich ein Viertel aller Milchtransporte einsparen. Die Milch von Jersey Kühen ist für sensiblere Menschen oft besser verträglich, dies ist für unsere Kunden besonders vorteilhaft.

 

Tierwohl

Wir wollen unseren Tieren ein gesundes, zufriedenes Leben in einer möglichst natürlichen und stressfreien Umgebung ermöglichen. Gesunde und natürliche Fütterung sind dafür die Voraussetzung. Unser Jungrind erhält Heu mit vielen verschiedenen Kräutern sowie Salz und Mineralstoffe. Es wächst langsam und gesund heran und lebt in sozialer Gruppenhaltung mit Auslauf. Wir betreiben ausschliesslich Laufstallhaltung mit Auslauf. Die Tiere sollen selber entscheiden können wo sie stehen, fressen und schlafen wollen. Wir setzen Antibiotika gezielt und nicht prophylaktisch ein und wir geben unser Bestes, dass möglichst kein Einsatz von Antibiotika erforderlich wird. Eine ganzheitliche Tierverwertung ist uns sehr wichtig, nicht nur aus Gründen der Ressourceneffizienz sondern auch aus Respekt gegenüber dem geschlachteten Tier. Unsere Milchkühe sind sehr langlebig und deutlich älter als der Schweizer Durchschnitt. Unsere älteste Kuh bisher war Wirbel, Sie wurde 21 Jahre und 2 Monate alt.

Qualität statt Quantität

Bei unseren Produkten legen wir sehr viel Wert auf eine ausgezeichnete Qualität.

Was ist Qualität bei Lebensmitteln? Qualität ist Freude für die Sinne, Qualität ist Farbe und Geschmack, Qualität ist Genuss, Qualität ist Nährstoffdichte (Brix Wert), Qualität ist Wohlbefinden für den Körper. Du als Kunde kannst Qualität unmittelbar mit deinen eigenen Sinnesorganen erfahren. Mittelbar erfährst du Qualität auch dadurch, dass sich gesunde Nahrung mit einer hohen Nährstoffdichte langfristig positiv auf deine Gesundheit auswirkt. Durch das Geschmackserlebnis und das weitergehende Bewusstsein für die Vorteile von Qualität wurden aus vielen Kunden, welche unsere Produkte zum ersten Mal probiert haben, treue Kunden mit Wertschätzung für unsere Arbeit.

Wie erreichen wir Qualität? Die Basis für unsere qualitativ hochwertigen Lebensmittel ist der Boden. Gesunde Böden führen zu gesunden Pflanzen, gesunde Pflanzen zu gesunden Tieren und gesunde Pflanzen und Tiere zu gesunden Menschen. Weil gesunde Böden so enorm wichtig sind, findest du im Abschnitt Regenerative Landwirtschaft (Ranch) mehr zum Thema. Wir verzichten bei Kälbern, Rindern und Tieren, welche geschlachtet werden, auf die Fütterung mit säurehaltiger Sillage und füttern diese Tiere ausschliesslich mit frischem und trockenem Futter, welches auf der Ranch Fair-Beef gewachsen ist. So haben wir einerseits die volle Kontrolle darüber, was unsere Tiere fressen. Andererseits profitieren wir direkt von den qualitativen Vorteilen, welche die Fütterung mit Futter aus regenerativem Anbau mit sich bringt. Natürlich bedeutet die exklusive Fütterung der Tiere mit hofeigenem Futter auch, dass die Anzahl Tiere auf unserem Hof beschränkt ist (siehe auch Ressourceneffizienz). Im Jahr 2020 haben wir damit begonnen unsere Herde auf Jersey Kühe umzustellen. Fleisch von Jersey Kühen ist feinfaserig und das schätzen unsere Kunden. Der Bestand von Jersey Kühen liegt zurzeit bei 80 Prozent.

  • Wir produzieren regionales, saftiges und geschmacklich unverwechselbares Jungrindfleisch, welches sich durch seine einmalige rosa Färbung auszeichnet. Das Fleisch wird ressourceneffizient produziert und die Fleischproduktion konkurriert nicht mit dem Ackerbau, da nur für den Ackerbau ungeeignete Flächen als Weideland dienen. Wir produzieren das Tierfutter direkt auf dem Hof. Durch unsere regenerativen Anbaumethoden enthält es viele Nährstoffe, ernährt unsere Tiere optimal und führt zu erstklassigem Fleisch. Wir kümmern uns um das Wohl der Tiere und pflegen einen respektvollen Umgang mit ihnen. Unsere Kunden kaufen kein Fleisch, unsere Kunden kaufen erstklassigen, regionalen und nachhaltigen Fleischgenuss – mit gutem Gewissen.

  • Mit unserer Jersey-Herde, produzieren wir hervorragende Milch. Zwar erhalten wir pro Kuh weniger Liter Milch, dafür ist die Milch qualitativ hochwertig. Weil die Jersey Milch einen höheren Fettgehalt hat, kann z.B. das super aromatische Joghurt ohne Magermilchpulver hergestellt werden.

  • Das Rapsöl aus regenerativem Anbau, unser Gold aus Freudwil, wird bei nur 34 Grad Celsius kaltgepresst.